Was macht den Alten Park besonders? Der Klarensee liegt wie ein Spiegel unter der historischen Dorfkirche. Zusammen bilden die beiden Orte schon seit dem Mittelalter eine Einheit – heute toben und entspannen hier Groß und Klein.
„Vielleicht haben sie sich schon verliebt?“
Kitakinder besuchen den Park: Die Kinder der Kita Leotie sind sehr oft im Park. Sie beobachten die Natur und erzählen, was sie gerne mögen und was sie im Park nicht so gut finden.
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Die Kinder der Kita Leotie beantworten Fragen ihrer Erzieherin:
„Hallo, wir sind von der Kita „Leotie“ und sind oft im Park. Da sehen wir viele Tiere wie Eichhörnchen, Spatzen oder Raben. Und wir machen da auch manchmal ein Picknick.“
„Was findet ihr denn toll an unserem Park?“
„Der Brunnen und die Kirche und der Wasserfall und die tollen Enten. Ich meckere Oma immer an, weil sie eine Mama-Ente braten will. Dann sag ich: „Brat eine Papa-Ente. Und wenn du das da nicht machst und ich eine Mama Ente rupfen muss, dann knallt es hier.““
„Mir gefällt der See und die Enten und der Wasserfall am besten.“
„Mir gefällt am besten alle Waldtiere, die hier wohnen, die Wiesen zum Herumtollen und die Drehspiele. Ich habe gerade einen tollen Stein gefunden an dem See, wo die Mauer ist und ich finde auch die Wiese sehr toll. Und dann finde ich auch den See toll, den Spielplatz und noch vieles mehr. Alles finde ich toll.“
„Ich finde alles toll, aber am meisten den Spielplatz und die Tiere.“
„Mir gefällt auch alles.“
„Was findet ihr denn nicht so toll hier im Park?“
„…dass Plastik rumliegt und dass es dann die Tiere essen und dass die Menschen die Natur verdrecken und Windeln und Plastik rumwerfen und dann noch die Bäume abfällen. Die Bäume sollen natürlich wachsen wie sie wollen, aber nicht in den See plumpsen. Aber ich möchte auch nicht, dass Unkraut in unserem Garten wächst und das dann die Tiere fressen, dick werden und dann geschlachtet werden müssen oder sterben an der großen Krankheit.“
„Und mir gefällt nicht, dass die Leute ihren Müll nicht selber mitnehmen.“
„Was möchtest du noch sagen?“
„…dass (ich nicht mag); wenn ein Mensch mit seinem Hund spazieren geht und der Hund dann Kaka macht und sie die nicht wegräumen.“
„Und ich finde nicht toll, dass sie dauernd absichtlich Müll in die Natur werfen. Wozu gibt es Mülleimer? Also das frage ich mich schon seit langen Zeiten.“
Freizeit und Erholung
Schutz für die Templer
Der 6.600 Quadratmeter große Klarensee ist ein Zeitzeuge. Wie andere natürliche Gewässer im Gebiet von Tempelhof ist er nach der letzten Eiszeit vor ca. 20.000 Jahren entstanden. Zusammen mit künstlich angelegten Wasserflächen bot er im Mittelalter ein System aus Schutzgräben. Diese zogen sich rund um den Ordenssitz der Tempelritter. Neben der Abwehr von Feinden diente der Klarensee der Fischzucht und war auch im Notfall nützlich: Fiel der Burgbrunnen aus, konnten die Templer ihr Trinkwasser aus dem Klarensee gewinnen.
Ein Park entsteht
Vor über 100 Jahren erwarb die Gemeinde Tempelhof das Gelände um den ehemaligen Ordenssitz und die alte Dorfkirche. Als Gemeindepark steht es seitdem allen Menschen offen. Die Wasserfläche des Klarensees wurde früher rege genutzt. Im Sommer konnten die Menschen im Park auf Booten über das Wasser rudern und im Winter eislaufen. Zur Dekoration standen rund um das Seeufer barocke Statuen wie Engelsfiguren oder Eulenköpfe. Der älteste Baum des Alten Parks ist eine Trauerweide. Seit 1840 steht sie am Westufer des Klarensees.
Erholung im Park
Parks sind seit jeher auch Orte der Gesellschaft: Anfang des 20. Jahrhunderts nutzten beispielsweise Männerchöre den Alten Park für öffentliche Konzerte. Während der globalen Corona-Pandemie 2020/21 legten viele Menschen bemalte Steine mit Mut-Botschaften und Regenbögen an der Brücke über den Klarensee ab. Wenn man die Aushänge im Park aufmerksam liest, findet man Gruppen, die sich zum Yoga oder Tai Chi treffen. Als grüne Oase mitten im Stadtalltag bietet die Parkanlage einen Freiraum, der vielen Menschen wichtig ist.