Lehnepark

Welche Tiere und Pflanzen gibt es in den Parks? Grünflächen wohin das Auge reicht: der Alte Park und Lehnepark bilden ein Gartendenkmal in Tempelhofs Alter Mitte. Hier gibt es eine reichhaltige Tier- und Pflanzenlandschaft zu entdecken.

„Stadtvögel singen lauter“

Von Wildtieren in der Stadt: Der Wildtierreferent der Stadt Berlin, Derk Ehlert, gibt ungewöhnliche Einblicke in die Tierwelt Tempelhofs und erklärt, wie Tiere sich an die Stadtumgebung anpassen.

Facettenreiches Tempelhof

Ein Tempelhofer Original

Auch wenn „Lehnepark“ und „Lenné-Park“ ähnlich klingen, handelt es sich bei dem Tempelhofer Idyll nicht um einen Park, den der preußische Gartenbaukünstler Peter Joseph Lenné schuf. Bis in die 1980er hatten weder Park noch Teich einen Namen, im Volksmund hieß das Gelände schlicht „kleiner Park“. Erst 1988, zum 75. Jahrestag des Ankaufs der Grünfläche, wurde es zu Ehren von Wilhelm Gottlieb Lehne benannt. Lehne war im 19. Jahrhundert Gutsbesitzer in Tempelhof. Er war im Gemeindeleben sehr aktiv, übernahm Ämter als Schöffe, Gemeindevertreter und als Kirchenältester. Als das Dorf Tempelhof sich zur Jahrhundertwende veränderte und städtischer wurde, war er als letzter Landwirt aktiv. Das historische Haus an der heutigen Adresse Alt-Tempelhof 35 war das ehemalige Wohnhaus der Familie Lehne, direkt am Dorfanger. Zum Grundbesitz gehörten damals große Ackerflächen, die drei Bauern- und einer Kirchenhufe entsprachen. Das ist umgerechnet die Größe von ca. 70 Fußballfeldern. Das Grab von Wilhelm Lehne und seiner Frau Maria Lehne befindet sich auf dem Friedhof der Tempelhofer Dorfkirche.

Seltene Pflanzen

Die heutige Parkfläche im Nordwesten der Dorfkirche gehörte zum Gutshof von Wilhelm Lehne. Hier pflanzte der Landwirt zahlreiche ungewöhnliche Pflanzen und schuf dadurch eine beliebte Attraktion in Tempelhof. Seine Enkelin erinnerte sich an den außergewöhnlichen Ort: „Keine Pflanze in unserem Park gab es doppelt.“ Heute bestimmen Pappeln, Trauerweiden, Birken, Linden, Weiden, Kastanien und Ahorn das Bild des Parks. Am Ufer des Wilhelmsteichs wächst Röhricht, das Schutz für Wasservögel, Insekten und andere Tiere bietet.

Tierisches Leben im Park

Der Wilhelmsteich im Lehnepark ist Lebensraum und Brutplatz für zahlreiche Wasservogelarten, wie Blässhühner, Stockenten, aber auch Höckerschwäne und Graureiher. Auch außerhalb des Wassers begegnen den Menschen im Park zahlreiche Vögel: Von Amseln, Buntspechten und Rotkehlchen, Ringeltauben, Sperlingen, Kleibern und Mönchsgrasmücken bis hin zu Gartenbaumläufern, Nachtigallen und Habichten lassen sich viele Arten im Park beobachten. Sobald es dunkler wird, kommen nachtaktive Tiere wie Fledermäuse und Füchse zum Vorschein.